
Ein Mann stiehlt einen Traktor und fährt damit zu einem Flugplatz. Dann droht er während einer Nato-Übung mit einer Explosion. Vor Gericht geht es um die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik.
Er soll während einer Nato-Übung in Stendal mit der Detonation einer Sprengstoffweste gedroht und einige Monate später dann in Schleswig-Holstein einen Polizeieinsatz ausgelöst haben. Am Landgericht Kiel hat ein Sicherungsprozess gegen einen 29-Jährigen begonnen. In dem Verfahren geht es um die Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Klinik.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, am 10. April 2024 mit einem gestohlenen Traktor zu einem Flugplatz nach Stendal gefahren sein und dort während einer Nato-Übung mit der Detonation einer Sprengstoffweste gedroht haben. Nach einer mehrstündigen Verfolgungsjagd soll der Mann in einem Rettungswagen einen Polizeibeamten mit einer Schere angegriffen haben.
Am 18. November 2024 wurde der Mann dann laut Anklage in Schleswig-Holstein auffällig: Mit einem in Hamburg gestohlenen Rettungswagen soll er bis nach Kiel gefahren sein, von Polizeiwagen verfolgt und zum Teil mit viel zu hoher Geschwindigkeit. In Kiel soll er eine unbewaffnete Polizeibeamtin als Geisel gefordert haben. Er habe gedroht, einen Sprengsatz an seinem Körper zu zünden. Die Fahrt endete mit einem Unfall. Einen Sprengsatz hatte der Mann nicht bei sich.
Der Verteidiger des 29-Jährigen forderte wegen der zu erwartenden Erörterungen einer psychischen Erkrankung des Angeklagten den Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Vorsitzende Richter wies das zumindest für das Verlesen der Anklageschrift zurück. Aktuell ist der Mann in einer Klinik untergebracht. Der Prozess wird mit Zeugenaussagen fortgesetzt.