
Freude für die Spitzenforschung: Mehrere Südwest-Universitäten können im bundesweiten Wettbewerb um Fördermillionen für besondere Projekte punkten. Welche sind es?
13 Forschungsprojekte an den Universitäten in Baden-Württembergs dürfen sich in den kommenden Jahren auf Fördermittel in Millionenhöhe freuen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gab die ausgewählten Projekte in Bonn bekannt. Dem Wissenschaftsministerium zufolge wird damit ein Exzellenzcluster mehr als bislang gefördert.
Im bundesweiten Vergleich landet nur Nordrhein-Westfalen mit 15 positiv bewerten Projekten vor Baden-Württemberg. Bayern folgt mit zwölf Clustern. „Baden-Württemberg verteidigt damit seinen Platz als außergewöhnlich konkurrenzfähiger und international sichtbarer Forschungsstandort“, teilte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit. Dieser Erfolg sei das Ergebnis einer konsequenten, strategischen, zukunftsgerichteten und an Exzellenz orientierten Forschungs- und Innovationspolitik.
Spitzenreiter im Land: Uni Tübingen
Als beste Universität aus Baden-Württemberg abgeschnitten hat Tübingen. Den Forschern dort ist es gelungen, sechs Exzellenzcluster einzuwerben. Es folgt die Universität Heidelberg mit drei und Karlsruhe und Freiburg mit je zwei Clustern. Jeweils eins entfallen auf Stuttgart, Hohenheim, Konstanz und Ulm. Die Differenz zur Zahl der gestellten Anträge liegt daran, dass manche Anträge von mehreren Universitäten gemeinsam eingereicht wurden. Die geförderten Projekte befassen sich zum Beispiel mit der Robustheit von Pflanzen, Batterien, Tumortherapien und Infektionsbekämpfung.
Bedauerlich ist laut Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne), dass die Uni Konstanz in Zukunft nur noch mit einem Cluster vertreten ist – und damit den Status als Exzellenzuniversität nicht verlängern kann. Zwei erfolgreiche Anträge seien Voraussetzung dafür, um sich um den Titel bewerben zu können.
Die nächste Phase beginnt 2027. Derzeit beheimatet das Land vier von elf deutschen Exzellenzuniversitäten. In der Universität Freiburg gebe es in Baden-Württemberg aber wieder einen vierten Kandidaten, der sich neben Tübingen, Heidelberg und dem KIT dafür bewerben kann.
Mehr als 500 Millionen Euro jährliche Förderung
Mit der Exzellenzstrategie unterstützen Bund und Länder seit dem Jahr 2016 die Spitzenforschung an deutschen Universitäten und Hochschulen. Damit soll der hiesige Wissenschaftsstandort im internationalen Wettbewerb gestärkt und sichtbarer werden. Verknüpft ist die Förderung mit strategischen Investitionen. Das Auswahlverfahren läuft in Regie der DFG und des Wissenschaftsrates.
Für die aktuelle Periode der Exzellenzinitiative kamen insgesamt 98 Anträge von 47 deutschen Universitäten. Gefördert werden 70 Cluster. An der Begutachtung waren rund 420 Expertinnen und Experten aus mehr als 30 Ländern beteiligt. Für die Förderung stehen jedes Jahr rund 539 Millionen Euro bereit. Jedes Cluster kann mit einer jährlichen Fördersumme von acht bis 10 Millionen Euro rechnen. Die Länder zahlen ein Viertel davon, die Laufzeit beträgt sieben Jahre.