
Ein Wohnprojekt in Cottbus wird Ziel eines mutmaßlich rechten Angriffs. Der Oberbürgermeister ist besorgt – auch darüber, dass die Entwicklung der Stadt leiden kann.
Nach dem mutmaßlich rechtsextremen Angriff auf ein alternatives Wohnprojekt in Cottbus hat sich Oberbürgermeister Tobias Schick besorgt gezeigt, dass die Entwicklung der Region und benötigter Zuzug leidet. Zudem will der SPD-Rathauschef darüber beraten, wie solche Einrichtungen noch besser geschützt werden können, wie ein Sprecher der Stadt der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Schick sei mit der Polizei und Betroffenen in dem „Hausprojekt Zelle 79“ in Kontakt. Er wolle Beteiligte gemeinsam an einen Tisch holen, so sein Sprecher.
Stadtspitze: Cottbus braucht Zuzug und Atmosphäre ohne Angst
Der Oberbürgermeister sei besorgt, dass solche Fälle dringend benötigte Fachkräfte abschreckten, in die Region zu ziehen. Cottbus brauche für den Strukturwandel angesichts des Ausstiegs aus der Braunkohle aber „Zuzug aus aller Herren Länder“, ließ Schick über seinen Sprecher mitteilen. Es brauche eine Atmosphäre, in der niemand Angst haben und um sein Leben fürchten müsse.
Mehrere Vermummte griffen in der Nacht zum Samstag ein alternatives Wohnprojekt in Cottbus mit Böllern und Fackeln an. Sie sollen laut Polizei verfassungsfeindliche Parolen gerufen haben. Die Betroffenen des „Hausprojekts Zelle 79“ sprachen von einem versuchten Brandanschlag Rechtsextremer. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.
Mehrere Fälle rechter Gewalt in Südbrandenburg
In Südbrandenburg wurden in den vergangenen Monaten bereits Jugendclubs angegriffen. Auch das „Hausprojekt Zelle 79“ in Cottbus soll nach eigenen Angaben schon einmal im März angegriffen worden sein.
Erst vor wenigen Tagen ging der Generalbundesanwalt in mehreren Bundesländern gegen junge mutmaßliche Rechtsextremisten vor – darunter sind auch Jugendliche aus dem südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Im Oktober 2024 wurde nachts ein Kulturhaus im Altdöbern in Brand gesetzt, in Senftenberg wurde ein Brandanschlag auf eine Asylunterkunft geplant.