27. Mai 2025
Anschlag auf Stadtfest: Angeklagter im Solingen-Prozess gesteht Messerangriff
Auf dem "Festival der Vielfalt" wütete in Solingen ein Messerstecher. Kurz danach reklamiert der IS den Anschlag für sich. Der Strafprozess beginnt mit einer Erklärung.

Auf dem „Festival der Vielfalt“ wütete in Solingen ein Messerstecher. Kurz danach reklamiert der IS den Anschlag für sich. Der Strafprozess beginnt mit einer Erklärung.

Im Strafprozess um den mutmaßlich islamistischen Terroranschlag von Solingen mit drei Toten hat der Angeklagte die Tat gestanden. In einer Erklärung, die seine Verteidiger für ihn abgaben, räumte der Syrer Issa al H. den Messerangriff ein, bei dem drei Menschen starben. „Ich habe schwere Schuld auf mich geladen. Ich bin bereit, das Urteil entgegenzunehmen.“ Weiter ließ er verlesen: „Ich habe Unschuldige getötet, keine Ungläubigen.“ 

Solingen-Angeklagter soll IS-Terrorist sein

Der Strafprozess gegen den Syrer hat neun Monate nach der blutigen Messerattacke mit drei Toten auf dem Solinger Stadtfest in Düsseldorf begonnen. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord vor. Außerdem soll er IS-Terrorist sein und wenige Stunden vor der Tat am Abend des 23. August 2024 dem sogenannten Islamischen Staat in Videos die Treue geschworen haben.

Er habe in islamistisch-dschihadistischen Foren gezielt Kontakt zum IS gesucht, sagte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft kurz vor Beginn des Prozesses. Ideologische Operateure des IS hätten ihn dann – auch bei der Auswahl der Tatwaffe – angeleitet. Der Angeklagte betrat den Gerichtssaal bekleidet mit einem blauen T-Shirt und hielt den Kopf auf der Anklagebank überwiegend gesenkt.

Der Prozess findet im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts Düsseldorf statt. Sowohl Verletzte als auch Angehörige von Todesopfern des Anschlags treten in dem Prozess als Nebenkläger auf. Insgesamt sind es zwölf Nebenkläger.