
Wer am Steuer einschläft, kann schwere Unfälle verursachen. Die Müdigkeit kommt aber nicht plötzlich. Es gibt klare Warnsignale, wann man Pause machen sollte.
Jeder Autofahrer kennt das: Man will am Ziel ankommen, doch dann spürt man die Müdigkeit. Wenn man schon länger unterwegs ist, kann das gefährlich werden. Es drohen Sekundenschlaf und Unfälle – mit möglicherweise tödlichen Folgen.
Vor knapp zwei Wochen etwa kam auf der Autobahn 48 nahe Koblenz ein Kleinbus mit neun Insassen von der Straße ab: Es gab drei Tote und sechs Verletzte. Die Staatsanwaltschaft Koblenz geht vom Einschlafen des Fahrers als mögliche Unfallursache aus.
Doch wie erkennt man, dass man besser nicht weiterfährt? Und wie verhält man sich in so einer Situation? Ein paar Tipps – auch mit Blick auf Feiertags-Reisende.
Während der Fahrt Warnsignale erkennen
Es gibt klare Zeichen, wann eine Autofahrerin oder ein Autofahrer eine Pause einlegen sollte. Dazu gehören häufiges Gähnen oder Blinzeln. Man kann sich nicht mehr richtig konzentrieren und hat Schwierigkeiten, die Spur zu halten. Wenn man sich an die letzten gefahrenen Kilometer nur schlecht erinnern kann – oder ungewollt plötzlich langsamer oder schneller fährt: Das sind laut ADAC auch deutliche Warnzeichen bei Müdigkeit.
Pausen, Pausen, Pausen
Verkehrsexperten raten, alle zwei Stunden eine Pause einzulegen. Gut ist dabei Bewegung: Ein kurzer Spaziergang, Dehnübungen oder frische Luft fördern die Durchblutung und machen wieder fitter. Auch ein kurzes Nickerchen von 15 bis 20 Minuten auf dem Parkplatz kann Wunder wirken. Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Energy-Drinks würden allerdings nur kurzfristig helfen. Auch laute Musik und offene Fenster seien kein Ersatz für ein „Powernap“ (Kurzschlaf), schreibt ein Schlafforscher beim ADAC.
Müdigkeit am Steuer bedeutet akute Unfallgefahr
Durch übermüdete Fahrer kommt es immer wieder zu Unfällen mit Verletzten oder Toten. Denn wer für fünf Sekunden einnickt, legt laut ADAC bei Tempo 100 knapp 140 Meter im Blindflug zurück.
Moderne Autos bieten etliche Assistenzsysteme, die helfen können, Müdigkeit zu erkennen und Unfälle zu vermeiden. Wie zum Beispiel Müdigkeitswarner: Sensoren analysieren das Fahrverhalten und registrieren ungleichmäßiges Lenken oder Spurabweichungen. Wenn die Sollwerte zu sehr abweichen, bekommt der Fahrer einen Hinweis angezeigt.
Unfälle durch Sekundenschlaf können auch verringert werden durch Notbrems- und Spurhalteassistenten. Sie können bei Unaufmerksamkeit das Auffahren auf ein Stauende oder das Abkommen von der Fahrbahn möglicherweise verhindern oder zumindest die Unfallschwere abmildern.