
Das Wetter wollte bei der großen Geburtstags-Party nicht mitspielen. Trotzdem feierten Zehntausende ausgiebig bei der 30. Ausgabe des Musikfestivals.
Drei Tage laute Musik, viel Regen und Matsch – beim 30. Jubiläum von Rock im Park haben Zehntausende Fans ausdauernd in Nürnberg gefeiert und sich die Laune vom Wetter nicht vermiesen lassen. „Die Stimmung ist weiterhin top“, meinte eine 29-Jährige. „Regen macht nichts.“ In Regenponchos und in Schlamm verkrusteten Schuhen tanzten viele Besucherinnen und Besucher bis spät in die Nacht vor den Bühnen.
Mit fast 90.000 Musikfans und 100 Konzerten auf vier Bühnen war die Geburtstags-Sause von Rock im Park in diesem Jahr so groß wie nie. Zeitgleich stieg das Zwillingsfestival Rock am Ring in der Eifel, das dieses Jahr seinen 40. Geburtstag feierte. Dort traten zeitversetzt nahezu dieselben Bands auf.
Volle Campingplätze, lange Schlangen
Manchen Besucherinnen und Besuchern bei Rock im Park war es allerdings zu voll auf dem Gelände. „Wir zelten seit Jahren hier, und es war diesmal extrem schwer einen Platz für das Zelt zu finden“, sagte ein 37-Jähriger. Auf den Campingplätzen standen diese dicht an dicht. Einige Gäste quetschten ihre Zelte sogar auf einen schmalen Streifen zwischen Zaun und Weg, weil alle anderen Plätze belegt oder verschlammt waren.
Zwischen den Konzerten drängte sich die Masse an den Ein- und Ausgängen, um zur nächsten Bühne zu gelangen. „Das dauert ewig. Die letzten Jahre war das besser“, meinte ein Besucher.
Viele andere sahen das dagegen genauso entspannt wie das durchwachsene Wetter. „Natürlich könnte noch ein bisschen mehr Sonnenschein sein, aber wir machen das Beste daraus“, sagte ein 29-Jähriger. Auch er bestätigt, dass es an den Sicherheitsschleusen etwas länger dauere. Das finde er aber nicht schlimm – im Gegenteil: „Wir fühlen uns sicher.“
Überraschungen für die Fans
Zum Geburtstag hatte der Veranstalter zwei Überraschungskonzerte für den letzten Festival-Tag am Sonntag angekündigt. Am Vormittag rockten bereits die Sportfreunde Stiller auf der Bühne. „Wie schön, dass ihr so früh am Start seid“, rief Sänger Peter Brugger dem nach zwei langen Festivaltagen schon etwas müdem Publikum zu. Trotzdem sangen, klatschten und tanzten viele mit – und wurden mit Sonne belohnt.
Später überraschte die bayerische Band Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys das Publikum mit Italo-Schlager. Ein Teil verließ fluchtartig das Gelände, während viele andere begeistert mitschunkelten. Am Abend sollte das Festival unter anderem mit den Auftritten der britischen Bands The Prodigy und Bring Me the Horizon sowie der deutschen Rap-Formation K.I.Z zu Ende gehen.
Viel Arbeit für die Rettungskräfte
Die Rettungskräfte hatten in diesem Jahr deutlich mehr zu tun – weil deutlich mehr Besucherinnen und Besucher auf einer größeren Festivalfläche zusammenkamen als in den Vorjahren, wie Sohrab Taheri-Sohi vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) erläuterte. Dieses leitet die Rettungseinsätze auf dem Gelände. Vom Anreisetag am Donnerstag bis Sonntagmorgen zählte das BRK 1.900 Hilfeleistungen, hauptsächlich wegen Schnitt- und Schürfwunden.
Einen Mann mussten die Rettungskräfte wiederbeleben. Dieser habe am Freitagabend beim Auftritt der US-Band Slipknot einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten, sagte Taheri-Sohi. Umstehende Musikfans begannen mit der Reanimation, dann übernahm ein Sanitätstrupp.