Welcher Ort macht zufrieden? Und warum? Der SKL-Glücksatlas hat die Antworten, und das Ranking der glücklichsten Städte Deutschland hält einige Überraschungen parat.
Ist es das Wetter? Nein! Sind es Natur und opulente Bauten? Auch eher nicht. Spielen Arbeitsmarkt und Einkommen eine Rolle? Schon, aber nicht die entscheidende. Was also macht es aus, das glückliche Leben in einer Großstadt? Die Antwort darauf liefert der alljährliche SKL-Glücksatlas, und sie lautet: „Die höchste Lebenszufriedenheit findet sich dort, wo das Leben familiär, überschaubar, sicher und grün geblieben ist.“
SKL-Glücksatlas: arm oben, reich unten
Das Ranking überrascht sowohl in den Top-Plätzen als auch im Keller mit Städten, die man nach „objektiven Kriterien“ (wie Einkommen, Produktivität, Steueraufkommen) dort nicht erwarten würde. Ganz oben verteidigt Kassel seine Spitzenposition, obwohl die hessische Stadt in vielen Punkten nur durchschnittlich ist. Ebenfalls hochzufrieden sind die Einwohner aus dem wirtschaftlich eher gebeutelten Krefeld und dem verhältnismäßig teuren Düsseldorf.
Ganz unten stehen dagegen Städte wie Karlsruhe (Platz 38 von 40) und Wiesbaden (Platz 39), beide beschauliche und wohlhabende Orte. Schlusslicht ist Rostock – wo die unglücklichsten Großstädter zu Hause sind. Deutschlandweit steigt die Lebenszufriedenheit, doch der Unterschied zwischen Kassel und Rostock hat zuletzt noch einmal zugenommen, so die Atlas-Autoren, die dieses Auseinanderdriften als „deutliches Warnsignal für die wachsende Ungleichverteilung des Lebensglücks in Deutschland“ verstehen.
Die Unterschiede in der Lebenszufriedenheit und den (messbaren) Lebensbedingungen der untersuchten Orte (40 Großstädte mit mehr als 200.000 Einwohnern) liegen an der Untersuchungsmethode des Glückatlasses. Seit Januar 2022 wird knapp 24.000 Menschen die Frage gestellt: „Wenn Sie einmal alles in allem nehmen, wie zufrieden sind Sie insgesamt zurzeit mit Ihrem Leben? Null bedeutet ‚überhaupt nicht zufrieden‘, und Zehn: ‚völlig zufrieden‘.“
Warum Städte wie Kassel glücklich machen
Im Fall von Spitzenreiter Kassel lautet das Ergebnis: 56 Prozent der Bevölkerung zählen sich zu den Hochzufriedenen, drei Prozent sind ernsthaft unzufrieden. „Offenbar gelingt es Kassel, selbst Menschen mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten ein erfülltes Leben zu ermöglichen“, so die Autoren. Im Gegensatz zu Orten wie Karlsruhe, die trotz eines grundsätzlich guten Umfelds zu den „Underperformern“ zählen und somit ganz hinten landen.
Quelle: Glücksatlas.de
