17. Juni 2025
Verkehr: Deutschlandticket: Sachsen will mehr Beteiligung vom Bund
Sachsen will das Deutschlandticket weiter mittragen – aber nur, wenn der Bund mindestens die Hälfte zahlt. Die zuständige Ministerin würde sich auch über einen höheren Bundesanteil freuen.

Sachsen will das Deutschlandticket weiter mittragen – aber nur, wenn der Bund mindestens die Hälfte zahlt. Die zuständige Ministerin würde sich auch über einen höheren Bundesanteil freuen.

Sachsen wünscht sich eine größere Beteiligung des Bundes an den Kosten für das Deutschlandticket. „Als Freistaat stehen wir zum Deutschlandticket und zur Mitfinanzierung durch die Länder“, sagte Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) auf Anfrage. Sie würde es sehr begrüßen, wenn der Bund den notwendigen Ausgleich komplett übernimmt und Sachsen in der Lage wäre, die Mittel in den Ausbau des ÖPNV auch im ländlichen Raum zu stecken. 

Bund soll mindestens Hälfte der Kosten tragen

Der Freistaat unterstützt das Deutschlandticket – wie von CDU und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart – weiterhin, wenn der Bund weiterhin mindestens die Hälfte der Kosten trägt, teilte Kraushaars Ministerium mit. Der Freistaat unterstützte eine Kostenverteilung anhand sachgerechter Parameter, insbesondere anhand der Einnahmeverluste.

Das Ministerium wies auf die erheblich gestiegenen Kosten für Verkehrsunternehmen in den vergangenen Jahren hin. Um Angebotskürzungen zu verhindern, müssten diese entweder durch Zuschüsse oder durch Fahrgeldeinnahmen kompensiert werden. Die neue Bundesregierung hat jedoch einen stabilen Ticketpreis bis 2028 vereinbart. Dies müssten die künftigen Finanzierungszusagen des Bundes widerspiegeln, so das Ministerium.

Bundes und Länder verhandeln über künftige Finanzierung

Derzeit kostet das bundesweit im Regionalverkehr gültige Deutschlandticket 58 Euro. Bund und Länder schießen derzeit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen. Die Bundesmittel sind nur noch für dieses Jahr gesetzlich festgeschrieben. Wie es danach weitergeht, verhandeln Bund und Länder aktuell. Voraussichtlich am 27. Juni soll es in Berlin eine eintägige Sonder-Verkehrsministerkonferenz geben. 

Zuletzt hatte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) die Zukunft des Deutschlandtickets in Frage gestellt. Es sei „gut gemeint, aber teuer für den Bund und die Länder“. CDU, CSU und SPD haben hingegen in ihrem Koalitionsvertrag eine Fortführung festgehalten.