
Bombenräumung bei 33 Grad: Inmitten der Sommerhitze müssen in Osnabrück so viele Menschen wie noch nie ihre Wohnungen wegen eines Blindgängers verlassen. Und es könnte dauern, bis sie zurückdürfen.
Am bisher heißesten Tag des Jahres warten rund 20.000 Menschen in Osnabrück darauf, nach einer der größten Evakuierungsaktionen seit Kriegsende zurück in ihre Wohnungen zu dürfen. Bei der Entschärfung des Bomben-Blindgängers in der Stadt geht es zwar voran, dennoch wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis Entwarnung gegeben werden kann.
Der erste Zünder sei gegen 20.20 Uhr entschärft worden, der zweite Zünder sei aber in einem schlechten Zustand, hieß es am Abend auf der Homepage der Stadt. Entschärft werden muss eine amerikanische 500-Kilo-Bombe.
Bahnverkehr zwischen Hamburg und Ruhrgebiet betroffen
Große Teile der Innenstadt liegen in der Evakuierungszone, darunter zwei Krankenhäuser und der Hauptbahnhof. Auch der Bahnverkehr zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet ist betroffen, seit dem Nachmittag durften keine Züge mehr den Hauptbahnhof passieren. Sowohl Fern- als auch Regionalzüge sind betroffen. Zudem ist der Personenverkehr in Norddeutschland auch wegen mehrerer Böschungsbrände bis Tagesende beeinträchtigt, hieß es von der Deutschen Bahn.
Immer wieder Blindgänger im Lokviertel
Die Stadt öffnete ein Evakuierungszentrum in einem Gymnasium im Stadtteil Wüste. Kurz vor 18.00 Uhr hielten sich dort rund 400 Menschen auf, es gebe noch Platz, hieß es. Angesichts des heißen Wetters setze die Stadt aber auch auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger, kühle Orte aufzusuchen, etwa in Kirchen oder Parks. Die Stadt meldete am Nachmittag eine Temperatur von 33 Grad.
Die Bombenentschärfung in Osnabrück war von der Stadt kurzfristig angesetzt worden. Der Blindgänger war am Montag bei Bauarbeiten im Lokviertel entdeckt worden. Auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs werden bei Bauarbeiten immer wieder Blindgänger gefunden.