
Der fehlende Regen stresst die Natur. Jetzt hat die nächste Kommune entschieden, die Wasserentnahme einzuschränken.
Die Stadt Kassel verbietet wegen anhaltender Trockenheit die Entnahme von Wasser aus Bächen im Stadtgebiet. Das Verbot betreffe alle erlaubnisfreien Wasserentnahmen, wie sie beispielsweise im Rahmen des sogenannten Anlieger- oder Gemeingebrauchs an kleinen Gewässern üblich sind, teilte die Stadt mit. Dazu zähle etwa das Schöpfen mit Eimern. Die Wasserentnahme aus der Fulda ist den Angaben zufolge bis auf weiteres weiterhin möglich.
Zuvor hatten bereits die Landkreise Kassel und Gießen sowie der Werra-Meißner-Kreis die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern untersagt.
Regen der vergangenen Tage reicht nicht aus
„Die Natur in Nordhessen leidet seit Wochen unter einem erheblichen Mangel an Regenfällen“, erklärte die Stadt. In Kombination mit den zeitweise sehr hohen Lufttemperaturen und den Niederschlagsdefiziten der vergangenen Monate sei der Wasserstand in vielen Flüssen, Bächen und Seen extrem gesunken. „Die geringen Niederschläge der vergangenen Tage reichen nicht aus, um die Situation maßgeblich zu verbessern.“
Extremes Niedrigwasser beeinträchtige nicht nur den Lebensraum von Pflanzen und Tieren in den Gewässern, sondern auch die Nahrungsgrundlage anderer Tierarten und letztlich auch die des Menschen. Die Trinkwasserversorgung der Kasseler Bürgerinnen und Bürger sei derzeit nicht gefährdet, hieß es. „Dennoch wird die Bevölkerung weiterhin dringend dazu aufgerufen, sorgsam mit der Ressource Wasser umzugehen und sich verantwortungsbewusst zu verhalten.“
Ein Verstoß gegen das Entnahmeverbot, das laut Mitteilung ab dem 12. Juli bis zum 31. Dezember gilt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Es gilt demnach nicht für zugelassene Benutzungen. In diesen Fällen gelten die im jeweiligen Bescheid festgelegten Einschränkungen oder Verbote bei niedrigen Abflüssen oder Wasserständen.