
Wegen der Afrikanischen Schweinepest gibt es im Südosten von NRW auch für Menschen bestimmte Einschränkungen – etwa für Spaziergänger. Wie verträgt sich das mit einer Tourismusregion?
NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) hat die Maßnahmen zur Bekämpfung der Schweinepest im Südosten von Nordrhein-Westfalen verteidigt. Sie höre aus den betroffenen Kreisen von Sorgen bei den Menschen, sagte sie dem Sender WDR5 – etwa, wie es mit geplanten Veranstaltungen ausschaue oder der Nutzung beliebter Wege.
„Da gibt es natürlich die ein oder andere Einschränkung“, sagte die Politikerin. Aber es seien wichtige Schutzmaßnahmen, um eine Seuche in den Griff zu bekommen, die für Schweine sehr ansteckend und gefährlich sei. Wenn es die Vorgabe gebe, auf den Waldwegen zu bleiben und Hunde anzuleinen, dann sei das „sehr angemessen“. Wenn Wildschweine durch unbedachte Aktionen aufgeschreckt und vertrieben würden, dann werde die Seuche ins Land hinausgetragen. „Das ist hochgefährlich“, sagte Gorißen.
Für Schweine tödlich – Menschen nicht gefährdet
Mitte Juni war die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals in NRW bei mehreren Wildschweinen im dicht bewaldeten Gebiet des Ortes Kirchhundem im Sauerland festgestellt worden. Für Menschen und andere Tiere ist das Virus ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine verläuft eine Infektion jedoch fast immer tödlich. Ist ein Hausschwein erkrankt, muss in der Regel der gesamte Bestand getötet werden. Daher drohen wirtschaftliche Einbußen und Handelsrestriktionen.
Als Reaktion wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. In der betroffenen Region dürfen beispielsweise ausgewiesene Wege nicht verlassen werden. Hunde dürfen nicht frei herumlaufen. Der Transport von Schweinen aus einem Betrieb, der in einer infizierten Zone gelegen ist, ist nicht erlaubt.
Am Vortag hatte der Landrat des Kreises Olpe, Theo Melcher, im WDR-Fernsehen erklärt, dass bislang keine Veranstaltungen wegen der Schweinepest verboten worden seien. Wohl aber seien Veranstaltungen „nicht durchgeführt“ worden, nachdem „durch fachlichen Rat“ erkannt worden sei, dass das Risiko zu groß sei. Im Regelfall würden aber Lösungen gefunden.
Bislang sei die Wildseuche nicht außerhalb der infizierten Zone aufgetreten, erklärte Gorißen. Mittlerweile habe man 35 an ASP verendete Wildschweine registriert – alle innerhalb des betroffenen Gebiets.