
Nach dem Kentern eines Touristenboots während eines Sturms in der berühmten Halong-Bucht in Vietnam mit 37 Toten hält die Suche nach Vermissten am Sonntag weiter an. An Bord des Bootes „Wonder Sea“ hätten sich insgesamt 53 Menschen befunden, meldete das Nachrichtenportal „VNExpress“. Die Einsatzkräfte hätten elf von ihnen retten können. Fünf Menschen werden weiterhin vermisst.
Das Boot mit 48 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern sei am Samstag wegen plötzlich eingesetzten heftigen Regens gekentert, berichtete das Portal „Dan Tri“. „VNExpress“ zufolge handelte es sich bei den meisten Passagieren um Familien aus der Hauptstadt Hanoi, unter ihnen waren demnach mehr als 20 Kinder.
Ein Bewohner der Halong-Bucht, Tran Trong Hung, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Sturm habe am Nachmittag begonnen. „Es gab Hagelkörner so groß wie Zehen und sintflutartigen Regen, Gewitter und Blitze.“ Auch in Vietnams Hauptstadt Hanoi kam es zu sintflutartigen Regenfällen. Mehrere Bäume wurden von starken Winden aus der Erde gerissen.
Ein Junge, der an Bord der Unglücksschiffs war und aus dem Wasser gerettet wurde, sagte dem staatlichen Nachrichtenportal „VietnamNet“: „Ich habe tief Luft geholt, bin durch einen Spalt geschwommen, getaucht und dann nach oben geschwommen.“ Er habe um Hilfe geschrien und sei dann von Soldaten in ein Boot gezogen worden, sagte der Zehnjährige.
Vietnams Regierungschef Pham Minh Chinh sprach den Familien der Todesopfer sein Beileid aus und kündigte weitere Such- und Rettungsmaßnahmen an. Die Behörden würden „die Ursache des Vorfalls untersuchen und klären und Verstöße streng ahnden“, erklärte die Regierung auf ihrer Website.
Die Halong-Bucht ist berühmt für ihre spektakuläre Szenerie aus Kalksteinfelsen und zählt zu den größten Sehenswürdigkeiten Vietnams und Südostasiens. Die Bucht gehört zum Unesco-Welterbe und zieht jedes Jahr Millionen Besucher aus aller Welt an.