22. Juli 2025
Brautstrauß trocknen: Der wohl bedeutungsvollste Blumenstrauß Ihres Lebens – so hält er für immer
So bewahren Sie die Schönheit: Mit einfachen Tricks und passenden Methoden können Sie Ihren Brautstrauß trocknen und für die Ewigkeit konservieren. Der stern zeigt Tipps. 

So bewahren Sie die Schönheit: Mit einfachen Tricks und passenden Methoden können Sie Ihren Brautstrauß trocknen und für die Ewigkeit konservieren. Der stern zeigt Tipps. 

Es gibt Blumen, die man aus Zuneigung schenkt. Andere aus Pflichtgefühl. Und dann gibt es einen Strauß, der mehr ist als nur Zierde oder eine nette Geste: der Brautstrauß. Er ist Symbol, Begleiter, manchmal der einzige Zeuge stiller Nervosität und großer Versprechen. Und wenn der Tag vorbei ist, bleibt er. Für einen Moment. Und dann? Dann beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Denn wer den Brautstrauß erhalten will, muss schnell handeln.

Brautstrauß trocknen: Warum eigentlich?

Der Brautstrauß ist nicht irgendein Blumenarrangement. Er wurde ausgewählt, abgestimmt auf Kleid, Stimmung, Jahreszeit und häufig monatelang im Voraus geplant. Für viele Bräute ist er mehr als Dekoration, er ist Erinnerung, Symbol, vielleicht sogar ein kleines Stück Identität an diesem einen besonderen Tag. Ihn zu konservieren bedeutet, einen Moment festzuhalten, der nie wiederkommt – aber immer wieder betrachtet werden kann.

Bevor es an die Technik geht, ist das Timing entscheidend. Warten Sie nicht, bis die ersten Blätter hängen oder die Blüten welk sind. Ein frischer Strauß lässt sich wesentlich besser trocknen. Idealerweise beginnen Sie spätestens einen Tag nach der Hochzeit. Schneiden Sie die Stiele etwas zurück, entfernen Sie überflüssiges Laub, besonders solches, das sich beim Trocknen dunkel verfärben könnte, und machen Sie sich dann an die Methode Ihrer Wahl.

Brautstrauß trocknen: Die Methoden

Die einfachste und gleichzeitig eine der zuverlässigsten Methoden ist das kopfüber Aufhängen. Suchen Sie sich einen trockenen, dunklen Ort mit guter Luftzirkulation, zum Beispiel einen Dachboden oder einen Schrank. Dort hängen Sie den Strauß kopfüber auf, am besten mit einem Gummiband zusammengebunden, damit er beim Trocknen nicht auseinanderfällt. Innerhalb von zwei bis drei Wochen verlieren die Blumen ihre Feuchtigkeit, behalten dabei aber weitgehend ihre Form. Die Farben verblassen leicht, das Ergebnis wirkt oft nostalgisch – wie eine vergilbte Fotografie. Wer es natürlicher mag, ist hier gut beraten.

Farben erhalten: Trockenmittel verwenden

Wenn Sie den Strauß möglichst farbintensiv und detailgetreu erhalten möchten, greifen Sie zu Trockenmitteln. Silicagel ist hier der Klassiker. Das Granulat entzieht den Blumen gezielt und schonend die Feuchtigkeit. Legen Sie den Strauß in eine luftdichte Box und bedecken Sie ihn vollständig mit dem Trockenmittel – Blüte für Blüte, ohne Druck. Nach etwa einer Woche ist der Prozess abgeschlossen. Die Farben sind oft erstaunlich nah am Original. Ideal für moderne, farbige Sträuße mit Rosen, Pfingstrosen oder Dahlien.

Für Romantiker: Pressen

Eine andere Möglichkeit – besonders für einzelne Blüten oder kleinere Sträuße – ist das Pressen. Sie legen die Blumen zwischen saugfähiges Papier (zum Beispiel Löschpapier oder Küchenpapier) und beschweren sie mit Büchern oder (noch besser) einer speziellen Blumenpresse. Nach etwa zwei Wochen sind die Pflanzen flach, trocken und bereit für die Weiterverarbeitung. Viele rahmen den gepressten Strauß später ein oder gestalten daraus ein Erinnerungsbild. Die dreidimensionale Form geht verloren, aber die Wirkung bleibt.

Sichern und schützen: Nachbehandlung

Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, eine abschließende Behandlung hilft, den getrockneten Strauß langfristig zu erhalten. Spezielle Trockensprays, die auf die Oberfläche aufgetragen werden, fixieren die Struktur, verhindern das Bröseln und schützen vor Staub. 

Am Ende ist Ihr getrockneter Brautstrauß vielleicht kein makelloses Museumsexponat – und das muss er auch gar nicht sein. Er ist eher wie ein stiller Begleiter, der mit seinen zerknitterten Blättern und verblassten Farben leise erzählt: Hier hat einmal etwas Großes begonnen. Er erinnert daran, dass Schönheit nicht nur im Perfekten liegt, sondern gerade im Wandelbaren und Vergänglichen ihren Wert hat. Und während er dort steht, vielleicht ein wenig schief und staubig, schenkt er Ihnen ein kleines, trockenes Glück – ganz ohne Schnickschnack, aber mit umso mehr Bedeutung.