23. Juli 2025
Freizeit: Regenwetter beschert den Museen im Norden stärkeren Zulauf
Bei schlechtem Wetter gehen viele Urlauber ins Museum. Die Häuser freuen sich über den Zuspruch. Manche Ausstellungen sind aber immer ausgebucht - egal, ob die Sonne scheint oder es regnet.

Bei schlechtem Wetter gehen viele Urlauber ins Museum. Die Häuser freuen sich über den Zuspruch. Manche Ausstellungen sind aber immer ausgebucht – egal, ob die Sonne scheint oder es regnet.

Museum statt Strand: Wegen des regnerischen Wetters in den vergangenen Tagen haben viele Urlauber in Norddeutschland auf kulturelle Angebote umgeschwenkt. Das hat eine dpa-Umfrage ergeben.

Mit mehr als 11.800 Gästen verzeichnete das Deutsche Meeresmuseum in seinen beiden Stralsunder Standorten am Dienstag den bisher besucherstärksten Tag des Jahres. 7.777 Menschen besuchten den Angaben zufolge das Ozeaneum, das sich den nördlichen Meeren widmet. 4.035 bestaunten im modernisierten Meeresmuseum tropische Unterwasserwelten. „Wir können unsere Gästezahlen immer sehr am Wetter ablesen“, sagte Sprecherin Almut Neumeister. Empfohlen wird, für Tage mit unbeständigem Wetter vorab online ein Ticket mit festem Zeitfenster zu buchen, wenn möglich für den späten Nachmittag.

„Immer wenn es im Sommer regnet, sind wir eine der ersten Alternativen und spüren das auch an der Besucherzahl“, sagte der Sprecher der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen Schloss Gottorf, Frank Zarp. Doch auch bei gutem Wetter sei die Museumsinsel in Schleswig sehr gut besucht – vor allem auch der Barockgarten und das Globus-Haus.

Die großen Sonderausstellungen erleben in Gottorf einen starken Zulauf. Die Ausstellung „Wikingerdämmerung – Zeitenwende im Norden“ sei ein absoluter Publikumsmagnet. Im Moment verkaufe man etwa 2000 Tickets pro Woche, und diese Zahl werde sicher noch steigen, so Zarp. 2024 seien in Schloss Gottorf mehr als eine halbe Million Besucher gezählt worden. 

Sehr beliebt ist auch das das Miniatur Wunderland Hamburg. Es sei generell zur Ferienzeit ausgebucht – egal, wie das Wetter gerade ist, sagte Sprecher Niklas Weissleder. „Gerade ist die Zeit der höchsten Nachfrage. Nur noch am frühen Morgen und in den späten Abendstunden sind derzeit noch Tickets erhältlich“, so Weissleder. Wer tagsüber einen Besuch plane, müsse eine lange Wartezeit einplanen. Das Miniatur Wunderland ist von morgens um 7 Uhr bis 1 Uhr nachts geöffnet.

Auch das Phantechnicum in Wismar registriert in dieser Woche mehr Zulauf als in der vergangenen. „Der Juni war der beste Monat seit der Eröffnung vor 13 Jahren“, sagte der Geschäftsführer des Technischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern, Michael Rahnfeld. Seit dem 14. Juli kämen im Schnitt 450 Gäste am Tag. 

Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald konnte am Dienstag dieser Woche bis 13 Uhr bereits 183 Besucherinnen und Besucher begrüßen, wie Sprecherin Pauline Kudell berichtete. Das sei ein deutlicher Anstieg zu den Besucherzahlen an den weniger regnerischen Dienstagen zuvor. „Wir freuen uns über die guten Besucherzahlen an diesen Regentagen und hoffen, dass unser Haus und seine Ausstellungen auch bei sonnigem Wetter weiterhin auf großes Interesse stoßen“, sagte Kudell.

Auch im Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum seien an den Regentagen einige Gäste mehr gekommen als sonst, sagte Sprecherin Yvonne Danker, aber die Museen seien deshalb nicht überlaufen gewesen. 

Ein Sonderfall ist das Museum Kunst der Westküste auf Föhr – wegen der Insellage. Es sei immer gefragt, Urlauber kämen auch an sonnigen Tagen in die Ausstellungen in Alkersum, sagte eine Mitarbeiterin. „Wir sind zufrieden mit unseren Besucherzahlen.“