23. Juli 2025
Moselschleuse: An beschädigter Schleuse normalisiert sich der Notbetrieb
Nach einem Schiffsunfall an der Moselschleuse St. Aldegund laufen die Notschleusungen weiter. Inzwischen wird klar, wann das neue Tor kommt.

Nach einem Schiffsunfall an der Moselschleuse St. Aldegund laufen die Notschleusungen weiter. Inzwischen wird klar, wann das neue Tor kommt.

An der vor drei Wochen beschädigten Moselschleuse St. Aldegund hat sich der laufende Notbetrieb inzwischen eingespielt. Es werde flussaufwärts und flussabwärts geschleust, allerdings weiterhin nur bei Tageslicht zwischen etwa 6.00 und 22.00 Uhr, sagte Tobias Schmidt vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn.

Das beschädigte Tor werde einmal pro Woche von Tauchern kontrolliert. Zudem gebe es mehrfach Vermessungs-Checks. Anfang nächster Woche werde ein Krisenstab entscheiden, ob die Notschleusungen zunächst so weiterlaufen könnten, bis das neue Tor eingebaut werde. 

Zeitplan für neues Schleusentor steht

Dieses werde voraussichtlich Ende September angeliefert, sagte der Leiter des WSA Mosel-Saar-Lahn, Stephan Momper, in Trier nach einem Gespräch mit der Herstellerfirma in Aschaffenburg. Man gehe davon aus, dass es Anfang Oktober eingebaut werde. „Wir brauchen dafür wahrscheinlich vier bis fünf Tage.“ Das genau Datum werde noch bekanntgegeben.

Am 2. Juli war ein Fahrgastschiff gegen das geschlossene Untertor der Schleuse gefahren. Dabei entstand ein Schaden von rund 2,5 Millionen Euro. Das beschädigte Tor wurde verstärkt und repariert – seither läuft die Schleuse im Notbetrieb.

Morgens warten schon mal Schiffe vor Schleuse 

Laut Schmidt werden Fahrgastkabinen-Schiffe weiterhin aus Sicherheitsgründen nur ohne Bewirtungscrew und Gäste geschleust. „Schubverbände nehmen wir zu Berg und zu Tal mit.“ Und für Sportboote gebe es in beide Richtungen einmal am Tag jeweils eine gesammelte Schleusung.

Da es nachts keine Schleusungen gebe, komme es auch vor, dass am Morgen mal Schiffe vor der Schleuse warteten, sagte er. „Aber im Allgemeinen, kann man sagen, versuchen wir, möglichst alles staufrei durchzuschleusen.“ 

Dass nur bei Tageslicht geschleust werde, habe folgenden Grund: Das Tor sei verbogen und rage ein wenig in die Kammer hinein, sagte Momper. Das sehe man im Dunklen nicht so gut. „Und das Schlimmste, was uns jetzt passieren kann, ist natürlich, dass noch mal ein Schiff gegen dieses schon demolierte Tor fährt und da hängenbleibt.“

„Es läuft alles nach Plan“

Momper sagte, pro Tag seien es im Schnitt 15 bis 20 Frachtschiffe, die geschleust würden. „Es läuft alles ruhig und geordnet.“ Auch für die nächsten Wochen sei er „guter Dinge“. 

Die neuen Torflügel für St. Aldegund würden von der Firma „mit Vorzug“ weiter bearbeitet. Insgesamt seien dort drei Torpaare auch für andere Schleusen bestellt, sagte Momper. „Es läuft alles nach Plan.“