
Ein riesiger Demonstrationszug zog am Samstag durch Berlin: Dutzende Menschen haben den Christopher Street Day fröhlich gefeiert. Auf einer parallelen queeren Demo gab es Randale.
Tausende Menschen haben am Samstag in Berlin ausgelassen den Christopher Street Day gefeiert. Nach Angaben des CSD-Vorstands waren mehrere Hunderttausend Personen auf der Straße. „Die Demonstration war so groß wie lange nicht mehr“, hieß es. Das Motto lautete „Nie wieder still“. Es gab politische Forderungen zum besseren Schutz queerer Menschen und auch Proteste gegen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Viele Menschen waren bunt und fantasievoll verkleidet.
Die Stimmung war fröhlich und ausgelassen – zumindest auf der Hauptveranstaltung. Auf der „Internationalist Queer Pride for Liberation“ mit rund 10.000 Teilnehmern in Kreuzberg kam es zu Ausschreitungen, bei denen nach Polizeiangaben 17 Beamte verletzt wurden. Zu möglicherweise verletzten Teilnehmer der Demonstration gab es keine Angaben.
Wegen wiederholter Angriffe auf die Polizei und antisemitischer Parolen löste die Polizei die Demonstration in Kreuzberg gegen 20.00 Uhr auf. Die Veranstaltung wurde in unmittelbarer Nähe zum Kottbusser Tor gestoppt. Eigentlich sollte sie gegen 21.00 Uhr am Oranienplatz enden.
Flaschenwürfe und Schläge mit Fahnenstangen
Es soll Flaschenwürfe und gezielte Schläge mit Fahnenstangen gegeben haben. Um die Personen festzunehmen, habe die Polizei körperlichen Zwang angewendet. Zudem seien Polizisten mit Farbbeuteln beworfen worden. In der Nacht teilte die Polizei auf X mit, dass es 57 Festnamen bei der „Internationalist Queer Pride for Liberation“- Kundgebung gegeben habe.
Kleine rechtsextreme Gegendemonstration
Ebenfalls am Rand des CSD gab es eine rechtsextreme Gegendemonstration mit etwa 30 bis 50 Teilnehmenden. Die Polizei schirmte die Gruppe ab und nahm mehrere Personen fest – unter anderem wegen verbotener Symbole und Verstöße gegen das Waffengesetz. Insgesamt seien im Kontext der CSD-Hauptveranstaltung 64 Menschen festgenommen worden. Wie viele von diesen Gegendemonstranten waren, konnte die Sprecherin nicht sagen. Nach Polizeiangaben wurden drei Beamte verletzt.
Die Berliner Polizei war mit rund 1.300 Einsatzkräften vor Ort. Hinzu kamen etwa 1.000 private Sicherheitskräfte sowie rund 280 Sanitäterinnen und Sanitäter.
Berliner CSD e.V.