
Jedes Jahr wird in Hiroshima und Nagasaki der Opfer der US-Atombombenabwürfe gedacht. Der Bürgermeister von Hiroshima hat eine wichtige Botschaft für die junge Generation.
Angesichts weltweiter Sorgen vor einer zunehmenden nuklearen Bedrohung hat die japanische Stadt Hiroshima der Opfer des Atombombenabwurfs vor 80 Jahren gedacht. Bei einer Gedenkzeremonie am Jahrestag des Abwurfs der vernichtenden US-Atombombe rief Bürgermeister Kazumi Matsui die junge Generation auf, den Kampf gegen Atomwaffen fortzusetzen: „Unsere Jugend, die Führungskräfte kommender Generationen, muss erkennen, dass fehlgeleitete Entscheidungen in Fragen der Militärausgaben, der nationalen Sicherheit und der Atomwaffen völlig unmenschliche Folgen haben können.“
Um 8.15 Uhr (Ortszeit) – dem Zeitpunkt, als der US-Bomber Enola Gay am 6. August 1945 die erste im Krieg eingesetzte Atombombe mit dem Namen „Little Boy“ über Hiroshima abgeworfen hatte – legten die Teilnehmer der Gedenkzeremonie in Hiroshima eine Schweigeminute ein. Zehntausende Bewohner Hiroshimas waren damals sofort getötet worden, insgesamt starben bis Ende 1945 schätzungsweise 140 000 Menschen. Drei Tage nach dem Abwurf über Hiroshima warfen die USA eine zweite Atombombe über der Stadt Nagasaki ab. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich.
Im vergangenen Jahr wurde die japanische Organisation Nihon Hidankyo von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Die Graswurzelbewegung erhielt den wichtigsten Friedenspreis für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt. UN-Generalsekretär António Guterres warnte in einer Botschaft, dass das Risiko eines Atomkonflikts wieder wachse. Die gleichen Waffen, die Hiroshima und Nagasaki verwüsteten, würden inzwischen erneut als Druckmittel betrachtet.