
Die frühere Mohrenstraße wurde zum Wochenende umbenannt und heißt jetzt Anton-Wilhelm-Amo-Straße. In der Nacht auf Mittwoch erhielt auch die U-Bahn-Station den neuen Namen.
Nach der Umbenennung der früheren Mohrenstraße haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auch die dazugehörige U-Bahn-Station umbeschildert. Arbeiter brachten die Hinweistafeln mit dem neuen Straßen- und Bahnhofsnamen Anton-Wilhelm-Amo-Straße während der Betriebspause in der Nacht zum Mittwoch an. Die neuen Schilder weisen noch bis Jahresende zusätzlich auf die frühere Bezeichnung hin.
Auch in der digitalen Fahrauskunft der BVG ist die Umbenennung bereits erfolgt, ebenfalls mit dem Hinweis auf den alten Straßennamen. Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember soll der neue Name der Station dann auch in den analogen Auskunftsmedien des Unternehmens gedruckt werden. Dann werde auch der Verweis auf die frühere Mohrenstraße verschwinden, hieß es.
Nach einem juristischen Hin und Her war der neue Straßenname am Wochenende bei einem Festakt symbolisch enthüllt worden. Um die Umbenennung wurde jahrelang auch vor Gericht gestritten. Der Bezirk und mehrere Initiativen trieben die Umbenennung voran, da der Begriff „Mohr“ als rassistisch gilt. Der neue Name geht auf den aus Westafrika stammenden Gelehrten Anton Wilhelm Amo zurück, der im 18. Jahrhundert lebte und wirkte. Er gilt als erster bekannter schwarzer Philosoph und Jurist an deutschen Universitäten.