16. September 2025
Attraktion für Touristen: Prager Burg zeigt Böhmische Kronjuwelen
Es ist eine seltene Gelegenheit: Für kurze Zeit ist in Prag die berühmte Wenzelskrone aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. Normalerweise wird sie sicher verwahrt - hinter sieben Schlössern.

Es ist eine seltene Gelegenheit: Für kurze Zeit ist in Prag die berühmte Wenzelskrone aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. Normalerweise wird sie sicher verwahrt – hinter sieben Schlössern.

Die Böhmischen Kronjuwelen zählen zum nationalen Kulturerbe im Nachbarland Tschechien und werden nur selten ans Licht geholt. Für weniger als zwei Wochen haben Besucher nun die Gelegenheit, sich die kostbaren Meisterwerke der Juwelier- und Goldschmiedekunst mit eigenen Augen im Original anzusehen. Die Schau ist zunächst nur für Schulen geöffnet, ab diesem Donnerstag (18.09.) dann für die Allgemeinheit. Der Eintritt ist kostenlos.

Um die kostbaren Stücke hervorzuholen, waren sieben hohe Würdenträger zusammengekommen, welche traditionell die Schlüssel verwahren, darunter Präsident Petr Pavel und der Erzbischof von Prag, Jan Graubner. Zu den glitzernden Herrschaftsinsignien zählen unter anderem die Wenzelskrone aus dem Jahr 1346, Reichsapfel und Zepter sowie ein Krönungsmantel. Die Schau im Vladislav-Saal der Prager Burg endet am 29. September. Dann werden die Kronjuwelen zurück in die Schatzkammer im Veitsdom gebracht. 

Dramatische Momente im Zweiten Weltkrieg

Eine dazugehörige Ausstellung mit dem Titel „Schatz in der Dunkelheit“ befasst sich mit dem dramatischen Schicksal der Kronjuwelen in der Zeit kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs. Angesichts der deutschen Bedrohungen wurden sie im September 1938 in einer Geheimoperation in Zilina im slowakischen Landesteil der Tschechoslowakei versteckt. Doch als die Slowakei am 6. Oktober 1938 ihre Unabhängigkeit ausrief und zu einem deutschen Marionettenstaat wurde, holte man die Kronjuwelen zurück nach Prag. 

Die damalige Transportkiste ist erhalten und als Objekt ausgestellt. Nach dem deutschen Einmarsch in Prag im März 1939 bemächtigten sich die nationalsozialistischen Machthaber eines Großteils der Schlüssel zur Schatzkammer. Später wurden die Schätze wegen der Gefahr von Luftangriffen in Kellerräumen eingemauert. Trotz aller Widrigkeiten überstanden die Böhmischen Kronjuwelen den Krieg letztlich unbeschadet.

Mitteilung, auf Tschechisch