
In der Lausitz ist die Sorge groß, dass sich der Rechtsextremismus weiter ausbreitet. Christine Herntier wendet sich mit einem Brandbrief an die Menschen in der Region. Dafür wird sie geehrt.
Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier (parteilos) erhält den diesjährigen Preis für Zivilcourage gegen Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Rassismus. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung wird ihr gemeinsam mit den Bürgerinitiativen „Unteilbar Spremberg“ und „AG Spurensuche“ verliehen, wie der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas mitteilte.
Herntier und die Initiativen werden ausgezeichnet für ihr Engagement gegen einen wachsenden Einfluss von Rechtsextremisten in der Stadt in der Lausitz. Die Bürgermeisterin rief dazu auf, das Problem nicht länger zu verschweigen. Es hatte Gewaltvorfälle bei Jugendclubs in Senftenberg und Spremberg gegeben. Ein alternatives Wohnprojekt in Cottbus wurde im Mai attackiert. Mit einem öffentlichen Brief an die Bürger erregte sie bundesweite Aufmerksamkeit.
„Entschlossener Einsatz“
„Das unermüdliche Engagement der Preisträgerinnen für ein demokratisches, friedliches und solidarisches Zusammenleben in der Stadt Spremberg/Grodk sowie ihr kontinuierlicher und entschlossener Einsatz gegen die vielen rechtsradikalen und antisemitischen Attacken ist der Würdigung durch den Preis für Zivilcourage unbedingt wert“, erklärte die Vorsitzende des Förderkreises Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Lea Rosh.
Der Förderkreis setzt sich für die Bekämpfung von Antisemitismus und Rechtsradikalismus ein und fördert demokratische Werte sowie die Erinnerung an die Holocaust-Opfer.
Der Preis soll am 24. November im Rahmen eines Charity-Dinners im Hotel „Adlon“ am Brandenburger Tor in Berlin verliehen werden. Bei dem Charity-Dinner kommen in jedem Jahr hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft zusammen.