
Vorbildliche Online-Angebote werden immer wichtiger: Viele Menschen gucken gar kein analoges TV mehr. Jetzt zeichnet Grimme wieder gelungene Netz-Produktionen aus. Im Hintergrund schwelt Streit.
Das Grimme-Institut verleiht am Mittwoch (19.30 Uhr) zum 25. Mal die begehrten Preise für vorbildliche Online-Publizistik. Für den Grimme-Online-Award (GOA) sind 26 Beiträge nominiert, davon 3 für den Sonderpreis „Künstliche Intelligenz„. Der Festakt findet erstmals im ehemaligen Colosseum-Musical-Theater in Essen statt. Nach dem Willen der Grimme-Chefin Çiğdem Uzunoğlu soll Essen möglichst ein fester Standort für die Auszeichnung werden.
Der Festakt wird überlagert von Diskussionen rund um den Förderverein des Instituts, „Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises„. Der Verein hatte der jungen Aktivistin Judith Scheytt für ihre medienkritische Beschäftigung mit der deutschen Nahost-Berichterstattung eine Ehrung ausgesprochen und diese später zurückgenommen.
Das hatte für scharfe Kritik gesorgt, die auch auf das vom Verein unabhängige Institut selbst ausstrahlte. Die Autoren der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten ZDF-Serie „Uncivilized“ hatten deshalb ihre Auszeichnungen zurückgegeben.