31. Oktober 2025
Warentest: Mehrzahl der Produkte auf Temu und Shein erfüllen EU-Anforderungen nicht
Die Stiftung Warentest warnt vor giftigen und gefährlichen Produkten, die auf den Verkaufsplattformen Temu und Shein angeboten werden. Sie untersuchte 162 Produkte von Drittanbietern, die Temu und Shein als Verkaufsplattform nutzen - 110 erfüllten die EU-Sicherheitsanforderungen nicht, wie die Stiftung am Donnerstag mitteilte. Die Tester fanden Schadstoffe in Baby-Spieltüchern, giftige Schwermetalle in Schmuck und zu heiße Ladegeräte.

Die Stiftung Warentest warnt vor giftigen und gefährlichen Produkten, die auf den Verkaufsplattformen Temu und Shein angeboten werden. Sie untersuchte 162 Produkte von Drittanbietern, die Temu und Shein als Verkaufsplattform nutzen – 110 erfüllten die EU-Sicherheitsanforderungen nicht, wie die Stiftung am Donnerstag mitteilte. Die Tester fanden Schadstoffe in Baby-Spieltüchern, giftige Schwermetalle in Schmuck und zu heiße Ladegeräte.

„Bei vielen beliebten Produkten auf Temu und Shein haben wir zum Teil schwerwiegende Mängel festgestellt“, erklärte Florian Ostermann von Stiftung Warentest. „Diese vermeintlichen Schnäppchen sind bisweilen giftig, brandgefährlich und erfüllen geltende EU-Sicherheitsstandards nicht. Wir raten Käufern, die betroffenen Produkte zu entsorgen und gut abzuwägen, welche Produkte sie auf Temu oder Shein bestellen.“ Stiftung Warentest veröffentlichte auf www.test.de/temu-und-shein eine Warnliste mit Artikelnummern von unsicheren Produkten.

Im Test waren 54 Halsketten, 54 USB-Ladegeräte und 54 Spielzeuge für Kinder unter drei Jahren. Die Tester fanden beispielsweise in bunten Stofftüchern für Babys eine zu hohe Dosis Formaldehyd; der Stoff kann Kontaktallergien verursachen. Bei vielen Produkten fehlten Warnhinweise. Zwei Halsketten enthielten gefährlich viel Cadmium, sie überschritten den zulässigen Grenzwert um das 8500-Fache. Cadmium sei als krebserregend eingestuft, erklärte Ostermann – die Produkte müssten zu einer Schadstoffsammelstelle gebracht werden.

Auch fast alle getesteten USB-Ladegeräte erfüllten nicht die EU-Sicherheitsanforderungen, wie Stiftung Warentest weiter mitteilte. Zahlreiche Produkte seien beim Laden zu heiß geworden, und zwar bis zu rund 88 Grad Celsius. Erlaubt ist in der EU ein Grenzwert von maximal 77 Grad. Starke Hitze könne das Kunststoffgehäuse des Ladegeräts verformen, die elektronische Isolierung im Inneren beschädigen und im schlimmsten Fall zum Brand führen.

Die in China gegründeten Plattformen Temu und Shein sind auf den Direktverkauf von Waren aus dem EU-Ausland spezialisiert. Sie locken mit extrem billigen Angeboten. In Brüssel laufen gegen beide Unternehmen Untersuchungen wegen möglicher Verstöße gegen EU-Gesetze zum Verbraucherschutz und die Regeln für Online-Plattformen. Im Fall von Temu kam die EU-Kommission bereits zu dem vorläufigen Ergebnis, dass Verbraucher dort mit hoher Wahrscheinlichkeit auf nicht verbraucherschutzkonforme Produkte treffen.