6. November 2025
Agenturen sollen unterstützen: Land richtet Projektgruppe für Olympia-Bewerbung ein
Eine neue Projektgruppe in NRW soll die Olympia-Bewerbung des Landes vorantreiben. Auch externe Agenturen sollen helfen. Zu den Kosten schweigt die Staatskanzlei. Die Opposition ist alarmiert.

Eine neue Projektgruppe in NRW soll die Olympia-Bewerbung des Landes vorantreiben. Auch externe Agenturen sollen helfen. Zu den Kosten schweigt die Staatskanzlei. Die Opposition ist alarmiert.

In der Regierungszentrale von Hendrik Wüst (CDU) soll sich demnächst eine eigens eingerichtete Projektgruppe um die Olympia-Bewerbung des Landes NRW kümmern. Das Team werde voraussichtlich aus sechs bis acht Personen bestehen, sagte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage.

Der Kern der Projektgruppe solle aus Mitarbeitern der Abteilung für Sport und Ehrenamt in der Staatskanzlei sowie externen Experten zusammengestellt werden. Parallel sucht die Staatskanzlei aktuell Dienstleister für Organisation und Marketing. Aus der Staatskanzlei hieß es dazu: „Die Arbeit der Projektgruppe soll durch die ausgeschriebenen Leistungen ergänzt und unterstützt werden.“

Tausende Arbeitsstunden für Marketing und Organisation

Da das Vergabeverfahren noch läuft, könne man zu den kalkulierten Kosten für die externen Agenturen keine Angaben machen. In den Ausschreibungsunterlagen ist von jeweils 2200 Arbeitsstunden für die Bereiche Organisation und Marketing die Rede. Interessenten brauchen demnach unter anderem ein Gespür für die Regionen Rhein-Ruhr und Köln.

NRW möchte ebenso wie München, Berlin und Hamburg als deutscher Kandidat für die Olympischen Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 ins Rennen gehen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will bis Herbst 2026 entscheiden, wer es wird. Danach müsste sich der deutsche Kandidat gegen internationale Konkurrenz behaupten. Unter anderem haben Indien und Katar Ambitionen.

Bevor NRW sich tatsächlich bewirbt, sollen im April Bürgerentscheide in den Städten stattfinden, die mit Sportstätten beteiligt wären. Darunter Köln, Düsseldorf, oder Gelsenkirchen – aber auch Krefeld, Monheim oder Pulheim.

FDP: Wüst lässt sich von Söder abhängen 

Kritik an der Landesregierung kam nun von FDP-Landeschef Henning Höne. „Der Startschuss im Rennen um die deutsche Olympia-Bewerbung ist schon lange gefallen, aber der NRW-Ministerpräsident bindet sich gerade erst die Schuhe zu“, sagte Höne der dpa.

Wüst lasse sich „von Markus Söder bei Olympia immer weiter abhängen“, so Höne: „Während in München schon der Bürgerentscheid erfolgreich durchgeführt wurde, fängt Nordrhein-Westfalen gerade erst an, Marketing-Aufträge auszuschreiben: Mit dieser Trantütigkeit gefährdet Schwarz-Grün die riesigen Chancen für Sport, Infrastruktur, Wirtschaft und Gesellschaft, die Olympia in Nordrhein-Westfalen bereithält.“