7. November 2025
Tierseuchenkasse: Ausmaß von Entschädigungen wegen Vogelgrippe nicht absehbar
Thüringen ist bei der Ausbreitung der Vogelgrippe im Vergleich zu anderen Bundesländern bisher relativ glimpflich davon gekommen – auch bei angeordneten Tötungen von Tieren.

Thüringen ist bei der Ausbreitung der Vogelgrippe im Vergleich zu anderen Bundesländern bisher relativ glimpflich davon gekommen – auch bei angeordneten Tötungen von Tieren.

Die Thüringer Tierseuchenkasse geht davon aus, dass wegen der in Teilen Deutschlands grassierenden Vogelgrippe auch im Freistaat Entschädigungen für betroffene Geflügelhalter fällig werden. Nicht absehbar sei derzeit das mögliche Ausmaß, sagte Geschäftsführer Karsten Donat. Es könne durchaus sein, dass die Geflügelpest – Fachbezeichnung für Vogelgrippe – sich über den ganzen Winter hinziehe und weitere Geflügelbestände treffe. „Das Risiko bleibt hoch.“ 

Muss Geflügel etwa in Agrarbetrieben wegen der Vogelgrippe auf Anordnung der Veterinärbehörden getötet werden, zahlt die Tierseuchenkasse den Tierhaltern eine Entschädigung. Bislang lägen keine Anträge auf Entschädigung vor, es sei aber damit zu rechnen, sagte Donat. In den Landkreisen Greiz und Nordhausen musste bereits betroffenes Geflügel getötet werden. Nach Angaben der Landratsämter waren es 1.358 Tiere im Kreis Greiz sowie 100 Tiere im Kreis Nordhausen. 

Bundesweit sind seit dem Ausbruch der Geflügelpest mit dem Erregervirus H5N1 Anfang September nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bereits etwa eine Million Nutztiere vorsorglich getötet worden, um die Seuche einzudämmen. 

Hobby-Geflügelhalter melden Tiere nach

Die Thüringer Tierseuchenkasse verzeichnet aktuell Nachmeldungen von Geflügelhaltern, die ihre Hühner, Gänse oder Enten bislang nicht bei der Kasse registriert hatten. Vor allem Hobbyhalter holten dies schnell noch nach, sagte Donat. Hintergrund ist, dass betroffene Tierhalter nur dann eine Entschädigung für wegen der Seuche getötete oder nicht mehr verkäufliche Tiere erhalten, wenn sie ihr Federvieh ordnungsgemäß bei der Tierseuchenkasse registrieren.

 Im vergangenen Jahr waren bei der Tierseuchenkasse rund 24.400 Geflügelhalter mit insgesamt rund 4,7 Millionen Tieren erfasst, wie aus ihrem Geschäftsbericht hervorgeht. Darunter waren allein 2,3 Millionen Legehennen.