Gegen Nürnberg sollte die Wende gelingen. Stattdessen gab es die nächste Pleite und ratlose Gesichter.
Dynamo Dresden kann daheim nicht gewinnen. Beim 1:2 (1:1) gegen den 1. FC Nürnberg blieben die Sachsen auch im sechsten Heimspiel ohne Sieg. Bereits nach 14 Sekunden brachte Rafael Lubach die Gäste mit dem ersten Angriff der Partie in Führung. Es war das bislang schnellste Tor dieser Zweitliga-Saison. Dominik Kother markierte den überraschenden Ausgleich (45.+1). Tim Janisch sorgte in der 51. Minute für die erneute Gästeführung, die zum Sieg reichte.
„Wir machen nicht alle falsch, aber wir machen auch nicht viel richtig“, analysierte Abwehrmann Lukas Boeder nach dem Spiel und bezog sich vornehmlich auf die beiden Gegentore. Alle Spiele seien irgendwie ähnlich, sagte Boeder. „Wir müssen mutiger verteidigen“, betonte Dynamo-Trainer Thomas Stamm, der einmal mehr das fehlende Selbstverständnis im Spiel seiner Mannschaft vermisste.
Stamm begann überraschend offensiv, brachte neben Christoph Daferner und Nils Fröling mit Kother und Vincent Vermeij weitere Offensivkräfte von Beginn an. Auch Mittelfeldmann Kofi Amoako kehrte für Vinko Sapina in die Startelf zurück.
Doch diese Umstellungen brachten zunächst nichts. Mit dem ersten Angriff gingen die Gäste in Führung, ohne dass ein Dresdner am Ball war. „Was soll man sagen? Wir reden die ganze Woche und nehmen uns so viel vor und dann gibt es Situationen, wo wir gar nicht verteidigen“, sagte Torhüter Lennart Grill schwer enttäuscht. Und auch danach war der Club spielbestimmend, machte den Ball vor allem über die Außen schnell. Dynamos Hintermannschaft musste permanent auf der Hut sein. Die Nürnberger brauchten aber zu lange, um abzuschließen, oder scheiterten wie Mohamed Ali Zoma (31.) am stark reagierenden Grill.
Vermeij agiert unglücklich
Dynamo versuchte es vor allem über die spielstarke linke Seite mit Alexander Rossipal und Kother, für Gefahr zu sorgen. Zudem suchte man immer wieder den baumlangen Vermeij im Zentrum, der aber im Kopfballspiel unglücklich agierte. Seine Mitspieler gingen nicht auf seine Ableger ein.
Der Ausgleich kam überraschend, weil die Gastgeber bis zu diesem Zeitpunkt keine klare Torgelegenheit kreieren konnten. Kother wurde aber im Strafraum nur begleitet und konnte präzise abschließen.
Erneut ein frühes Gegentor nach der Pause
Nach der Pause hatte man zunächst das Gefühl, die Dresdner könnten mehr für das eigene Spiel tun, doch ein mustergültig vorgetragener Angriff brachte den Nürnberger Rechtsverteidiger Janisch in Schussposition und die Gastgeber lagen erneut zurück. Die postwendende Antwort verpasste Vermeij (53.), der im Fallen keinen Druck hinter den Ball brachte.
Von nun an konterten die Gäste. Grill musste in der 54. Minute erneut in höchster Not klären. Doch auch Dynamo arbeitete nun stärker nach vorn. Der nimmermüde Nils Fröling (71.) verpasste den Ausgleich, als er aus Nahdistanz über das Tor schoss.
Pfiffe nach dem Spiel
In der Folgezeit spielte sich das Geschehen meist zwischen Mittellinie und Gäste-Strafraum ab. Dynamo fand keine Mittel, die gute Staffelung zu überspielen, zumal man im eigenen Passspiel viel zu unpräzise war. Die nächste Heimniederlage, die die Fans diesmal mit nicht mehr überhörbaren Pfiffen quittierten, war die Folge.