13. Juli 2025
Christopher Street Day: Polizei begleitet CSDs - Keine Störungen durch Gegendemo
Christopher Street Days wollen ein Zeichen für Vielfalt setzen. Die Demonstranten tanzten im Regen. Die Polizei sicherte die Aufzüge in mehreren Städten Brandenburgs - es gab auch Protest von rechts.

Christopher Street Days wollen ein Zeichen für Vielfalt setzen. Die Demonstranten tanzten im Regen. Die Polizei sicherte die Aufzüge in mehreren Städten Brandenburgs – es gab auch Protest von rechts.

Bei Dauerregen sind hunderte Menschen bei Christopher Street Days (CSD) in mehreren Städten in Brandenburg auf die Straße gegangen. In Bernau bei Berlin demonstrierte eine Gruppe aus der rechtsextremen Szene gegen die Versammlung der queeren Community. 

Die Polizei war mit starken Kräften ausgerückt. Nach Angaben eines Sprechers verliefen beide Aufzüge in Bernau im Kreis Barnim aber friedlich und ohne Störungen. Auch in Bad Belzig (Kreis Potsdam-Mittelmark), Luckenwalde (Teltow-Fläming) und Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) gab es CSD-Paraden – mit bunten Schirmen und Regenjacken.

Nach Schätzungen eines dpa-Fotografen waren einige Hundert Teilnehmer beim CSD in Bernau dabei. Die Polizei nannte offiziell keine Zahlen. Beim Instagram-Account des CSD Bernau hieß es, es seien viele hundert Menschen zusammengekommen. 

Rechter Gegenprotest und zwei Anzeigen 

Die Gegendemonstration in Bernau fiel überschaubar und weitaus kleiner aus als der CSD, der unter dem Motto „Queer bleibt hier. Gemeinsam gegen rechts“ stand. Auf Transparenten der queeren Community stand unter anderem „CSD statt AfD“ und „Wie kann man Liebe hassen“. 

Rechte Gegendemonstranten hatten ein Transparent mit der Aufschrift „Deutsche Jugend voran“ dabei. Die Gruppierung wird laut Verfassungsschützern als rechtsextremistisch und gewaltorientiert eingestuft. 

Bei einem Teilnehmer der Demonstration gegen den CSD entdeckte die Polizei verbotene SS-Runen am Gürtel und stellte eine Anzeige, wie der Sprecher der Polizei sagte. Die Sicherheitsbehörde geht zudem bei einem zweiten Teilnehmer einer mutmaßlich verbotenen Symbolik an einer Uhr nach.

Die Polizei sicherte die Demonstrationen, weil die rechtsextreme Szene immer wieder zu Aktionen gegen CSDs aufrief. Im Juni war es zu einem gewaltsamen Angriff einer Gruppe teils Vermummter auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde gekommen. Am vergangenen Wochenende hatte es bei einem CSD in Falkensee (Kreis Havelland) eine Gegendemo mutmaßlicher Rechtsextremisten gegeben. Auch dort war die Aufschrift „Deutsche Jugend voran“ zu lesen.