
Hongkong hat sich am Sonntag gegen den Taifun „Wipha“ gestemmt, in dessen Vorfeld die Behörden erstmals seit zwei Jahren die höchste Warnstufe ausgerufen hatten. Extrem starke Winde und heftiger Regen peitschten stundenlang die Metropole, anschließend wurden viele Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert. In Südkorea kamen derweil zwei Menschen bei Unwettern ums Leben, damit starben dort innerhalb weniger Tage 14 Menschen durch Starkregen und Überschwemmungen.
Es seien mehr als 450 umgestürzte Bäume gemeldet worden, teilten die Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong mit. Mehr als 250 Menschen hätten sich in Schutzunterkünfte geflüchtet. Der Sturm sorgte am Hongkonger Flughafen für Ausfälle. Insgesamt seien rund 500 Flüge abgesagt worden, sagte ein Vertreter der Flughafenbehörde. Hunderte weitere Flüge seien verspätet.
Insgesamt kam Hongkong aber glimpflicher davon als befürchtet: Die Behörden hatten im Vorfeld von „Wipha“ erstmals seit zwei Jahren die höchste Alarmstufe ausgerufen. Die Wetterwarte warnte vor einer „erheblichen Bedrohung für Hongkong“, die Bürgerinnen und Bürger der Millionenmetropole sollten sich vor „zerstörerischen Winden“ in Acht nehmen. An öffentlichen Schulen wurden vorsichtshalber die Unterrichtsstunden am Sonntag abgesagt, der öffentliche Nahverkehr teilweise eingestellt.
Die höchste Alarmstufe zehn blieb insgesamt sieben Stunden lang in Kraft, sie wurde dann auf Stufe acht gesenkt. Die Gefahr sei aber noch nicht völlig vorbei, warnte das Wetteramt. Auch im benachbarten Macau galt die höchste Alarmstufe, dort wurde der öffentliche Nahverkehr komplett eingestellt. Auch in den chinesischen Provinzen Hainan und Guangdong galten hohe Alarmstufen.
In Südkorea wurden unterdessen zwei weitere Unwetter-Opfer geborgen. Im östlich der Hauptstadt Seoul gelegenen Landkreis Gapyeong starb eine etwa 70-Jahre alte Frau, als ihr Haus von einem Erdrutsch getroffen wurde, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. In Gacheon südlich von Seoul sei ein etwa 40-jähriger Mann ertrunken. Mit den neuen Opfern stieg die Zahl der Toten durch die jüngsten Unwetter im Land auf 14. Weitere zwölf Menschen galten laut den Behörden weiterhin als vermisst.
Die meisten Todesopfer hatte es seit Mittwoch in dem südlichen Landkreis Sancheong zu beklagen gegeben. Dort gab es in den vergangenen Tagen stellenweise fast 800 Liter Regen pro Quadratmeter. In Südkorea gibt es im Juli oft heftige Regenfälle. In dieser Woche wurden nach Angaben des Wetterdienstes aber in mehreren südlichen Regionen Rekord-Niederschläge verzeichnet.