21. August 2025
Wirtschaft: Sachsen-Anhalts Baugewerbe macht mehr Umsatz
Vor allem im Tiefbau machen die Unternehmen höhere Umsätze, der Wohnungsbau bleibt schwach. Wie steht es um die Auftragslage?

Vor allem im Tiefbau machen die Unternehmen höhere Umsätze, der Wohnungsbau bleibt schwach. Wie steht es um die Auftragslage?

Dank Zuwächsen im Tiefbau hat das Baugewerbe in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr nominal ein Umsatzplus von 4,5 Prozent erreicht. Der baugewerbliche Umsatz von Januar bis Juni lag bei 1,324 Milliarden Euro und damit 57,3 Millionen Euro über dem des Vorjahreszeitraums, wie das Statistische Landesamt in Halle mitteilte. 

Zu dem Plus trugen laut den Statistikern vor allem der sonstige, öffentliche Tiefbau mit einem Zuwachs von 30,7 Prozent sowie der gewerbliche und industrielle Tiefbau mit einem Plus von 8,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum bei. Die Bausparten des Hochbaus insgesamt hätten nominal einen Rückgang um 1,4 Prozent verzeichnet. Besonders hoch seien die Umsatzeinbußen beim Wohnungsbau (minus 14,9 Prozent) gewesen. 

Bauindustrieverband: nahezu Stagnation statt Wachstum

Der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost, Robert Momberg, sagte, die Zahlen klängen zwar nach Wachstum, preisbereinigt bedeuteten sie aber nahezu eine Stagnation. „Der Wirtschaftsbau wird derzeit vor allem durch einige größere Einzelprojekte gestützt. Nach der Absage des Intel-Projekts in Magdeburg ist es umso wichtiger, neue Impulse zu setzen und andere Investitionsvorhaben konsequent voranzutreiben.“ 

Momberg ergänzte: „Gleichzeitig sehen wir im öffentlichen Bau noch keinen ausreichenden Schwung. Damit dieser Bereich anzieht, muss das angekündigte Konjunkturpaket des Bundes jetzt zügig in konkrete, ausgeschriebene Projekte umgesetzt werden. Nur so können wir eine verlässliche Auslastung sicherstellen und die wirtschaftlichen Potenziale für die Region heben.“

So sieht die Auftragslage aus

Die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe summierten sich den Angaben der Statistiker zufolge in den ersten sechs Monaten auf 1,396 Milliarden Euro. Das seien nominal 0,6 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor.