
Demografie, Lehrermangel, Unterrichtsausfall: Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt kämpfen mit ähnlichen Problemen. Nun wollen sich die drei Länder regelmäßig absprechen und austauschen.
Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wollen sich in Schul- und Bildungsfragen stärker austauschen. Es gebe gemeinsame Herausforderungen, gemeinsame Themen und eine ähnliche demografische Entwicklung, sagte Thüringens Bildungsminister Christian Tischner der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. In Thüringens Landeshauptstadt ist ein Treffen der Bildungsminister der drei Bundesländer geplant. „Die großen Themen, die uns bei diesem Treffen bewegen, sind Unterrichtsversorgung und Schulqualität“, sagte Tischner.
Demografie wirkt sich aus
Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt haben seit Jahren mit Lehrermangel und Unterrichtsausfall zu kämpfen. Zugleich gehen den drei Bundesländern nach geburtenschwachen Jahrgängen die Kindergartenkinder aus. Damit werden Plätze in den Einrichtungen frei. Die demografische Entwicklung könnte sich später auch auf die Grundschulen auswirken. „Der Geburtenknick der 90er Jahre schlägt jetzt grausam zu“, sagte Tischner. Hintergrund ist die Abwanderung von jungen Menschen in den 1990er Jahren.
Nach Tischners Angaben gab es bereits Anfang des Jahres ein Treffen der Bildungsminister in Sachsen-Anhalt, kommendes Jahr wollen sich die Bildungsminister in Sachsen treffen. Beim Treffen in Thüringen ist eine gemeinsame Erklärung geplant.
Länderübergreifende Weiterbildungen
Der Austausch soll laut Tischner auch dazu dienen, gesammelte Erfahrungen zu teilen – etwa mit Zulagen für angehende Lehrer oder mit Weiterbildungen. Der CDU-Politiker kann sich auch vorstellen, dass Thüringer Lehrer auch Weiterbildungen in Sachsen oder Sachsen-Anhalt machen und andersherum. Auch die Digitalisierung nannte Tischner als ein Thema, bei dem er einen Austausch mit den Nachbarländern sinnvoll findet.