24. September 2025
Kampfmittelbeseitigung: Sachsen meldet keinen signifikanten Anstieg von Bombenfunden
Wochenlang führten Flüsse und Seen in Sachsen in diesem Jahr Niedrigwasser – doch mehr Bombenfunde brachte das nicht. Die Arbeit der Kampfmittelbeseitiger bleibt eine Daueraufgabe.

Wochenlang führten Flüsse und Seen in Sachsen in diesem Jahr Niedrigwasser – doch mehr Bombenfunde brachte das nicht. Die Arbeit der Kampfmittelbeseitiger bleibt eine Daueraufgabe.

Trotz der langanhaltenden Trockenheit hat es in Sachsen in diesem Jahr bislang keinen signifikanten Anstieg von Kampfmittelfunden in Flüssen oder Seen gegeben. Das teilte das Polizeiverwaltungsamt in Dresden auf Anfrage mit. „Es wird gefunden, wenn Baumaßnahmen stattfinden“, sagte eine Sprecherin. Das Wetter spiele dagegen eine untergeordnete Rolle.

Im vergangenen Jahr hatten die Kampfmittelbeseitiger im Freistaat allerdings deutlich mehr Munition geborgen als im Vorjahr: 2024 wurden rund 206 Tonnen Kampfmittel sichergestellt – nach 130 Tonnen im Vorjahr. Dabei handelte es sich vor allem um Artillerie- und Abwurfmunition aus dem Zweiten Weltkrieg sowie um Überbleibsel sowjetischer Truppen.

2024: Rekordjahr für Bombenfunde

Die Zahl der Bombeneinsätze stieg ebenfalls: 31 Fliegerbomben wurden 2024 entschärft – fast doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor. In weiteren 38 Fällen war eine kontrollierte Sprengung direkt am Fundort notwendig. Der größte Fund in diesem Jahr war eine 500 Pfund schwere britische Fliegerbombe, die im August an der Carolabrücke in Dresden entdeckt wurde.

Insgesamt rückte der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) der Polizei Sachsen im vergangenen Jahr zu 643 Einsätzen aus. Die Zahl der Einzelfundstellen belief sich auf 296. Beim KMBD arbeiten nach Angaben der Polizeiverwaltung insgesamt 29 Beschäftigte. „Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen Sprengmeistern, die ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben.“

Keine Entwarnung für die nächsten Jahrzehnte

Ein Ende der Arbeit ist nicht in Sicht: „Aufgrund der nicht abreißenden Kampfmittelfunde in Sachsen wird es auch in den nächsten 10 Jahren genügend Arbeit für den KMBD geben“, so die Sprecherin.

Die Kampfmittellast in Sachsen geht vor allem auf die Bodenkämpfe zum Ende des Zweiten Weltkriegs und die massiven Luftangriffe auf Städte wie Dresden, Leipzig, Chemnitz oder Plauen zurück. Hinzu kommt die jahrzehntelange militärische Nutzung von Flächen durch sowjetische Streitkräfte sowie zahlreiche ehemalige Munitionsanstalten und -fabriken. Dadurch finden sich bis heute Granaten, Bombenblindgänger, Sprengstoffe und andere Munition im Boden.