17. Mai 2025
Anfeindungen: Mehr Hasskriminalität gegen queere Menschen in SH
Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Menschen müssen sich immer wieder mit Anfeindungen auseinandersetzen. Die Behörden erfassten dabei zuletzt mehr queerfeindliche Straftaten in Schleswig-Holstein.

Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Menschen müssen sich immer wieder mit Anfeindungen auseinandersetzen. Die Behörden erfassten dabei zuletzt mehr queerfeindliche Straftaten in Schleswig-Holstein.

Queere Menschen sind in Schleswig-Holstein zuletzt häufiger wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität Opfer von Hasskriminalität geworden. 

Das Innenministerium erfasste für 2023 demnach 68 Delikte von Hasskriminalität, die sich gegen eine bestimmte sexuelle Orientierung richteten, teilte eine Ministeriumssprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit. 2022 hatte die Zahl der Straftaten in diesem Zusammenhang noch bei 44 gelegen. Aktuellere Daten liegen derzeit nicht vor. 

Anstieg um mehr als 50 Prozent

Die Zahl der Delikte erhöhte sich damit von 2022 auf 2023 um mehr als 50 Prozent. Registriert wurden laut Ministerium unter anderem Beleidigungen, Diebstähle aber auch Körperverletzung.

Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

Hasskriminalität ist bundesweiter Trend

Queerfeindliche Straftaten nehmen auch bundesweit zu. Wie ein Lagebericht des Bundeskriminalamts (BKA) vom Dezember zeigte, erfasste die Polizei 2023 insgesamt 17.007 Fälle von Hasskriminalität in ganz Deutschland. Als politisch motivierte Hasskriminalität im Sinne der Statistik werden Straftaten eingestuft, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie aufgrund von Vorurteilen verübt wurden. 

Mehr als jeder Zehnte dieser Fälle richtete sich 2023 laut BKA gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen. Die Zahl der Straftaten im Bereich „Sexuelle Orientierung“ und „Geschlechtsbezogene Diversität“ habe sich demnach seit 2010 nahezu verzehnfacht.